NewsKopie: Warum Strafe oft nicht „funktioniert“

Samstag, 18. Juni 2011

Warum Strafe oft nicht „funktioniert“

Eine Strafe ist die unangenehme oder schmerzhafte Antwort auf ein unerwünschtes Verhalten, beispielsweise das Nicht-Einhalten von Regeln oder Missachten von Grenzen. Dahinter steckt die Idee, dass der Bestrafte, um der Strafe in Zukunft zu entgehen, das unerwünschte Verhalten unterlässt. Mit Strafen lässt sich unerwünschtes Verhalten jedoch nur dann kontrollieren, wenn der Bestrafte wirklich fürchten muss, wieder erwischt zu werden. Strafende Eltern müssen also quasi ständig kontrollieren, ob ihre Kinder sich korrekt verhalten.

Strafen sind nicht selten unwirksam, weil sie den Widerstand des Kindes sowie seinen Trotz herausfordern und sich bei manchen Kindern eine „Jetzt erst recht!“-Mentalität entwickelt. Strafen können bei ohnehin eher aggressiven Kindern die Aggressivität noch verstärken, ein Kind aber auch einschüchtern und verängstigen.

Strafen können auch noch aus einem anderem Grund kontraproduktiv sein: Fühlt sich ein Kind zu wenig beachtet, kann ihm „negative Zuwendung“ im Sinne einer Strafe lieber sein als die (vermeintliche) Nicht-Beachtung. In diesen Fällen erhöht sich durch Strafe sogar die Wahrscheinlichkeit, dass sich das aus Elternsicht unerwünschte Verhalten wiederholt! Ein Ausstieg aus dem Teufelskreis bietet nur „freiwillig“ gewährte elterliche Zuwendung in Situationen, in denen sich das Kind gut benimmt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen